PFLANZE DES MONATS

Rarität aus der Wildnis: Schlehe – Winterliche Wildfrucht (Prunus spinosa)

Die Schlehe (Prunus spinosa) spielt in der traditionellen Naturheilkunde seit jeher eine bedeutende Rolle und ist für ihre vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten bekannt. Der „Schwarzdorn“, wie die Pflanze auch genannt wird, wächst in Hecken, an Waldrändern und auf kargen Böden. Ihre tiefblauen, fast schwarzen Früchte reifen im Spätherbst und bleiben oft bis in den Winter am Strauch. Sie sind nicht nur für Wildtiere eine wertvolle Nahrungsquelle, sondern auch für den Menschen von Nutzen.

Merkmale und Wachstum

Die Schlehe gehört zur Familie der Rosengewächse und bildet dichte, dornige Sträucher, die bis zu drei Meter hoch werden können. Ihre zarten weißen Blüten erscheinen im zeitigen Frühjahr und bieten Bienen sowie anderen Insekten eine frühe Nahrungsquelle. Die Früchte entwickeln sich im Sommer und erreichen im Herbst ihre volle Reife. Erst nach dem ersten Frost verlieren sie ihre starke Herbe und werden für den menschlichen Verzehr genießbar.

Inhaltsstoffe

Schlehenfrüchte enthalten Gerbstoffe, Flavonoide, Vitamin C und wertvolle Antioxidantien, die eine gesundheitsfördernde Wirkung haben. Die in der Rinde enthaltenen Bitterstoffe werden traditionell zur Stärkung des Immunsystems genutzt.

Wirkung und Verwendung

Die Schlehe wird vor allem zur Herstellung von Likören, Marmeladen und Tees verwendet. Aufgrund ihrer zusammenziehenden Wirkung hilft sie bei Verdauungsbeschwerden und Entzündungen im Mund- und Rachenraum.

Zitat: „Die Natur gibt uns alles, was wir brauchen – zur rechten Zeit und am rechten Ort.“

Wer Schlehen verarbeiten möchte, kann aus den Früchten einen stärkenden Tee oder einen köstlichen Schlehenlikör ansetzen, wie es seit Generationen üblich ist.

Schlehenlikör – altes Hausmittel

Zutaten:

  • 500 g Schlehen (nach dem ersten Frost geerntet oder zuvor eingefroren)

  • 250 g Kandiszucker

  • 750 ml Doppelkorn oder Wodka

  • 1 Vanilleschote (optional)

Zubereitung: Die Schlehen leicht anquetschen und zusammen mit dem Zucker und der aufgeschlitzten Vanilleschote in eine Flasche oder ein großes Schraubglas geben. Mit Alkohol aufgießen, gut verschließen und für mindestens sechs Wochen an einem dunklen Ort ziehen lassen. Gelegentlich schütteln. Danach durch ein Sieb abseihen und in kleine Flaschen füllen.

Anwendung: Ein kleines Gläschen nach dem Essen kann die Verdauung unterstützen und das Immunsystem stärken.

Die Schlehe zeigt, dass auch in den kalten Wintermonaten wertvolle Pflanzen zur Verfügung stehen – ob für die Natur oder als gesunde Ergänzung in der eigenen Hausapotheke.

 

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© Markusine Guthjahr